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CINÉ-CLUB V Florian Mundhenke

Leipzig, 04. Oktober 2010, Mediale Hybride

Florian Mundhenke sucht die filmtheoretische Auseinandersetzung: er schreibt Filmrezensionen und medienwissenschaftliche Analysen, gibt Seminare und hält Vorlesungen. Seit 2010 ist er Juniorprofessor für Mediale Hybride an der Universität Leipzig. Selbst exzessiver Kinogänger und Filmfestivalfan, hatte er sich gegen ein Arbeiten mit Film (Regie) und für ein Arbeiten über Film (Filmwissenschaft) entschieden. Er ist Sprecher des Netzwerks Erfahrungsraum Kino der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das den sozialen, architektonischen und kulturellen Ort des Wahrnehmungsdispositivs Kino untersuchen will. 

Einfach nachgefragt, nennt er uns zwei Filme von vielen, die er über alles schätzt: Theo Angelopolus’ Wanderschauspieler, ob seiner exzessiven Bildsprache und dem Verharren im Ungefähren und Der Zementgarten von Andrew Birkin, eine der wenigen gelungenen Literaturverfilmungen.
 
Wir sprechen mit ihm vom Sprechenlernen über Film, hinterfragen die Filmanalyse als Methode und kommen in hybriden Zusammenhängen auch auf die Erscheinungsformen des Zufälligen in zeitgenössischen Produktionen – neben dem Schicksal das Thema seiner Dissertation. Und schließlich auch: Langeweile als ästhetisches Prinzip.
 
Diesmal ist der Ciné-Club V eine Videomontage verschiedener Gesprächsabschnitte.
 
TALK
Theresa George, Julia Sippel

Video Tab

CINÉ-CLUB V Florian Mundhenke

Leipzig, 04. Oktober 2010, Mediale Hybride

www.kmw.uni-leipzig.de
www.erfahrungsraum-kino.de

Filmography Tab

CINÉ-CLUB V Florian Mundhenke

Leipzig, 04. Oktober 2010, Mediale Hybride

O thiasos (Theodoros Angelopoulos, GR: 1975)
 
The Cement Garden (Andrew Birkin, UK: 1993)
 
Films by Robert Altman
 
Sleep (Andy Warhol, USA: 1963)
 
Kiss (Andy Warhol, USA: 1963)
 
Empire (Andy Warhol, USA: 1964)

Im Video ab Minute 5:52.
Toll zusammengefasst finde ich Mundhenkes Aspekte zu Freud und Einstein:

(..) Also ich denke gerade auch an der Kategorie des Zufalls
lässt sich festmachen, dass es eine Idee ist, die jede Kunst,
jede Denktradition mal irgendwann interessiert hat.

Und das auch ein wesentlicher Übergang von der Vor-Moderne
in die Moderne war, dass man den Zufall wieder zugelassen hat.

Der Zufall als Denkkategorie war praktisch durch die klassi-
schen Denkschulen völlig ausgeschlossen.

Es war alles irgendwie kausal miteinander verbunden: Bei Newton
oder auch in den christlichen Modellen, da war es Gottesgegeben-
heit.

Was mir passiert, passiert z.B., weil ich vorher einen Fehler
gemacht habe und ich jetzt dafür bestraft werde.

Und genau das wurde aufgelöst durch Freud und sein Konzept der
Psychoanalyse.

Freud, der das Unbewusste entdeckt hat und gesagt hat, es gibt
eben auch subjektive Erfahrungskategorien;

es gibt kein übergeordnetes Schema, sondern jeder kann alles
auch anders empfinden; esgibt eine Individualität.

Das andere Große war Einstein und die Relativitätstheorie, die
besagt hat, es gibt in der Welt auch eine Unbestimmtheit.(..)

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